Grillen ohne Risiko: So bleibt der Grillspaß sicher
Die Grillsaison ist für viele ein Highlight des Sommers – doch sie birgt auch erhebliche Gefahren. Jährlich ereignen sich in Deutschland rund 4.000 Grillunfälle, von denen etwa 500 mit schweren Verbrennungen enden. Besonders tragisch: Kinder und Jugendliche sind häufig betroffen, da sie sich oft in unmittelbarer Nähe des Grills aufhalten und die Gefahren unterschätzen.
Die Hauptgefahr: Flüssige Brandbeschleuniger
Ein Großteil dieser Unfälle ist auf die Verwendung von flüssigen Brandbeschleunigern wie Spiritus oder Benzin zurückzuführen. Diese Stoffe können zu explosionsartigen Verpuffungen führen, bei denen meterhohe Stichflammen entstehen. Solche Flammen erreichen Temperaturen von über 1.000 °C und können schwerste Verbrennungen verursachen. Experten warnen daher eindringlich vor dem Einsatz dieser gefährlichen Substanzen beim Grillen.
Kinder besonders gefährdet
Kinder sind aufgrund ihrer Körpergröße besonders gefährdet. Sie befinden sich oft auf Augenhöhe mit dem Grill und können bei einer plötzlichen Stichflamme schwer verletzt werden. Der Verein Paulinchen e. V., der sich für brandverletzte Kinder einsetzt, berichtet von zahlreichen Fällen, in denen Kinder durch unsachgemäßen Umgang mit dem Grill schwerste Verletzungen erlitten haben.
Sicherheitsregeln für ungetrübten Grillgenuss
- Grill sicher aufstellen: Stellen Sie Ihr Grillgerät kippsicher und windgeschützt auf, fern von brennbaren Materialien.
- Keine flüssigen Brandbeschleuniger verwenden: Verzichten Sie auf Spiritus, Benzin oder ähnliche Substanzen. Nutzen Sie stattdessen feste, geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel.
- Grill nie unbeaufsichtigt lassen: Behalten Sie den Grill stets im Auge, insbesondere wenn Kinder in der Nähe sind.
- Kinder fernhalten: Sorgen Sie dafür, dass Kinder einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei bis drei Metern zum Grill einhalten und den Grill nicht bedienen.
- Löschmittel bereithalten: Halten Sie einen Eimer Sand, eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher griffbereit, um im Notfall schnell reagieren zu können.
- Fettbrände richtig löschen: Löschen Sie brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern ersticken Sie die Flammen durch Abdecken.
- Nach dem Grillen: Lassen Sie den Grill vollständig auskühlen und bringen Sie ihn nicht in geschlossene Räume – es besteht Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid.
Erste Hilfe bei Verbrennungen
- Brandwunden kühlen: Kühlen Sie die betroffenen Stellen sofort mit lauwarmem Wasser (ca. 20 °C) für etwa 10 Minuten.
- Notruf absetzen: Rufen Sie umgehend den Rettungsdienst unter der Nummer 112.
- Keine Hausmittel verwenden: Verzichten Sie auf Salben, Puder oder andere Hausmittel.
- Wunden steril abdecken: Decken Sie die verbrannten Stellen mit einem sterilen Verband oder einem sauberen Tuch ab.
Fazit
Grillen soll Freude bereiten und nicht in einer Tragödie enden. Durch Beachtung einfacher Sicherheitsregeln und Verzicht auf gefährliche Brandbeschleuniger können die meisten Grillunfälle vermieden werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder anwesend sind. Informieren Sie sich und andere über die Risiken und tragen Sie dazu bei, dass der Grillspaß sicher bleibt.
Links:
Paulinchen e.V. - Grillunfälle sind vermeidbar!
Deutscher Feuerwehrverband - Verbrennungen durch flüssige Brandbeschleuniger