Verschließen der Hauseingangstür in Mehrfamilienhäusern

Verschließen der Hauseingangstür in Mehrfamilienhäusern: Sicherheit vs. Brandschutz

Warum das nächtliche Abschließen Leben kosten kann – und welche Lösungen beides ermöglichen.

🚪 Die Haustür als Fluchtweg

In vielen Mehrfamilienhäusern ist es üblich, die Hauseingangstür über Nacht abzuschließen – meist aus Sorge vor Einbruch. Was gut gemeint ist, kann im Brandfall jedoch verheerende Folgen haben. Denn die Hauseingangstür ist zugleich der wichtigste Fluchtweg für alle Bewohner im Gebäude.

Ist die Tür abgeschlossen und kein Schlüssel zur Hand, kann wertvolle Zeit verloren gehen – mit fatalen Konsequenzen.

⚖️ Was sagt das Gesetz?

  • Landgericht Frankfurt am Main: Das nächtliche Abschließen von Hauseingangstüren in Mehrfamilienhäusern ist unzulässig, wenn dadurch Fluchtwege behindert werden.
  • Bauordnung NRW (§ 17): Bauliche Anlagen müssen so gestaltet sein, dass die Rettung von Menschen jederzeit möglich ist – ohne Schlüssel, ohne Zeitverlust.

🔐 Moderne Lösungen für Sicherheit & Brandschutz

Technisch gibt es inzwischen gute Alternativen, die Sicherheit und Fluchtmöglichkeit kombinieren:

  • Panikschlösser (EN 1125): Lassen sich von innen jederzeit öffnen, auch wenn von außen abgeschlossen.
  • Elektronische Schließsysteme: Systeme wie der „Mediator“ verriegeln die Tür sicher, entriegeln sie aber automatisch bei Stromausfall oder im Brandfall.

✅ Fazit

Das einfache Abschließen der Haustür über Nacht mag aus Sicherheitsgründen sinnvoll erscheinen, ist aber aus brandschutztechnischer und rechtlicher Sicht kritisch. Moderne Schließsysteme ermöglichen heute beides: Einbruchschutz und freie Fluchtwege. Eigentümer und Verwalter sollten daher moderne Lösungen in Betracht ziehen – zum Schutz aller Hausbewohner.